Pressemitteilung

Was?

Die Integrier-Bar ist eine Initiative eines informellen Netzwerks von WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und AktivistInnen, die im Lichte der post-kolonialen Theorie die Kultur und Gesellschaft in Deutschland kritisch betrachten.

Wo?

Die Integrier-BAR ist eine Veranstaltungsreihe, ein Gesprächs-Angebot zu kritischen, postmigrantischen Themen, sowie (darin gut integriert) ein geselliges Ereignis, dass schon an vielen Orten Asyl gefunden hat. 

Wie?

Gleichgewichtig zum „Wort-anteil“ des Abends finden performativen Interventionen verschiedenster Art statt. Der Abend klingt in einer kommunikative Bar-Atmosphäre mit DJs aus. In monatlichem Intervall wird hier versucht nicht nur die zum Teil post-kolonialen Bedingungen trans-kultureller Dialoge zu beleuchten sondern auch konkret das Verhältnis von „Neudeutschen“ und der bisherigen Bevölkerung neu zu beleuchten.

Warum?

Formen des Wissens, medial formatierte Wirklichkeit und materielle Bedingungen grenzen Menschen aus und erzeugen einen vielförmigen gesellschaftlichen Rand.

Ethnischen, materiellen, kulturellen oder religiösen Attributen folgend entstehen so die von der „Mehrheit“ gerne belächelten Gruppen:

„Harz 4ler“ – globale Flüchtlinge -Arbeitslose – Migranten der X-ten Generation – Alleinerziehende -Unter-privilegierte – Sinti und Roma – „Ausländer“ – sogenannte „Behinderte“ – Sexuell und anders nicht-Normierte.

Die deutsche TV Comedy ist voll von solchen Klischees.

Was dann?

Doch wie lässt sich die Mitte der (sich bisher als Einheit vorstellbaren) Dominanz-Gesellschaft, die den Rand braucht um sich ihres privilegierten Ortes zu versichern, noch in die realexistierende Gesellschaft integrieren?

Die Integrier-BAR will helfen das asymmetrische Verhältnis der verschiedenen Gruppen zueinander in Frage zu stellen, die Grenzen zwischen Peripherie und Zentrum neu verhandeln.

Wo?

Dies mag hier in der Nähe des Hauptbahnhofs leichter fallen, im heute einzigen kosmopolitischen Viertel Münchens. Die Vielfalt auf der Straße hier ist ein Vorbild für die Integrier-BAR. Sie zeigt die Monokultur auf die sonst oft in diesem Land selbstverständlich zu sein scheint. Das erleben wir tagtäglich in Kunst, Politik und Theorie.

Die Integrier-BAR will einen Raum öffnen der es möglich macht zwanglos zu erkennen wer der Andere ist, wer ich bin, wer wir sind, jenseits der Identitäts-Maschinerie.

Wer und Wann?

Die Eröffnung der Integrier-BAR wird am 1. Oktober 2011 mit dem Philosophen Pravu Mazumdar, Autor von „Das Niemandsland der Kulturen“ (Berlin 2011) stattfinden.

Am 12. November 2011 Wird ein ein „Fitness-Parcours“ zur Steigerung der Orientierungsfähigkeit in post-migrantischen Milieus stattfinden, das Thema „Die Metropole als Ort der Diaspora und Migration“. Mit Peter Arun Pfaff Journalist, Dokumentarfilmer und Kuros Yalpani, sowie der Soziologe Anil Jain, die Urban-Ethnologin Simone Egger und die Performance-Künstlerin Sandra Chatterjee.